Interim Management Österreich

 

Die Entwicklung in Österreich war im Vergleich zu anderen Ländern, wie z.B. Deutschland, die Niederlande oder Großbritannien langsamer. Doch inzwischen gibt es eine steigende Nachfrage, vor allen in den Branchen Automobilzulieferer, Maschinen- und Anlagenbauer, Metallverarbeitung, Elektroindustrie, Hersteller von Konsumgütern und Einzelhandel.

 

Gerade in Krisen-Situationen schätzen Unternehmen die schnelle Einsatzbereitschaft, Kompetenz und Objektivität externer Manager:innen. Es ist somit nicht überraschend, dass der Markt in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit viel Volatilität und Unsicherheit. Das Ende der Corona-Hilfen, Lieferkettenprobleme, hohe Zinsen, abrupte Nachfrageschwankungen und der Krieg in der Ukraine führen zu einem gestiegenen Restrukturierungsbedarf. Neben Sanierungen, Turnarounds und Transformationen gewinnen aber auch die Themen Umwelt, Soziales und Governance an Bedeutung. Es ist davon auszugehen, daß das ESG Segment im Interim Management in den kommenden Jahren stark zulegen wird.

 

Traditionell galten Interim Manager häufig als Krisenfeuerwehr. Heutzutage hat sich diese Sichtweise stark geändert. Sanierungsaufträge sind seit Jahren stark rückläufig. Ansteigend sind dafür Einsatzgebiete wie Wachstum, Innovation, Weiterentwicklung, Vertriebs- oder Personalentwicklungsthemen, oft mit Bezug zur Digitalisierung. Experten aus allen relevanten Fächern stehen auf Abruf kurzfristig bereit, um Chancen zu ergreifen und Potenziale zu nutzen. Nicht Sanierung, sondern Entwicklung steht also im Mittelpunkt, allem voran das unternehmerische Fixthema Change.

 

Dennoch ist ersichtlich, dass viele Publikationen zu Interim Managern immer noch inzwischen überholte Metaphern nutzen, von Feuerwehr, Bränden und Krisen sprechen, was auch das öffentliche Bild einer Dienstleistung prägt, die längst viel mehr kann.


Vielleicht ist es auch die Kombination aus strategischen Änderungen bei gleichzeitiger Verantwortung des operativen Geschäftes, die die Dienstleistung für manche schwer einschätzbar macht. Als Definition hat sich durchgesetzt: Beim Auftrag handelt es sich um eine zeitlich genau abgegrenzte Managementaufgabe, die einem besonderen Zweck dient und dafür mit bestimmten Befugnissen ausgestattet ist. Claudia Heinrich, die an der Universität Leipzig den Erfolgsfaktoren des Interim Management nachforscht, erörtert: „Interim Manager sollen vorgefundene Situationen im Unternehmen analysieren, adäquate Lösungskonzepte entwickeln und diese anschließend eigenständig implementieren.“

 

Auch in Österreich: Interim Manager treiben Wachstum über Change


Neuere Erhebungen zeigen, dass es nachfragenden Unternehmen vor allem um neutralen Input und frischen Wind von außen geht – oder aber die Interim Manager Kompetenzen einbringen, die in den Unternehmen nicht vorrätig sind und auch nicht unbedingt dauerhaft sein müssen. Laut einer Executives Online-Studie, einem der größeren Interim-Vermittler, gilt allein ein Drittel der Einsätze Veränderungssituationen, der größte Teil derselben fand dabei in Industrie und Fertigungsunternehmen statt. Diese Zahlen decken sich mit den oben genannten Erkenntnissen für Österreich.
Veränderungen machen oft kurzfristig entsprechende Kompetenzen nötig. Für das stabile Management des Alltagsgeschäftes braucht es völlig andere Fähigkeiten als zum Führen eines Changes, deshalb sind auch hochrangige und verdiente Manager in Festanstellung,

die bei den regulären Führungsaufgaben top-notch sind, nicht immer auch perfekte Manager für Veränderungssituationen. Oft einfach, weil die Erfahrung fehlt oder wenn es um das Thema transformationale Führung statt Management geht. Dagegen verfügen viele Interim Manager über reichhaltige Zusatzausbildungen – sehr häufig aus dem Bereich des Change-Managements. Da sie solche Aufgaben oft schon vielfach übernommen haben, verfügen sie auch über weit mehr praktisches Know-how auf diesem Gebiet und haben die richtige Persönlichkeit für transformationale Führung entwickelt.

 

Anzunehmen ist, dass dieses Thema auch der Branche in Österreich weiteres Wachstum bescheren wird. Immerhin zeigt die genannte PwC-Studie, dass auch Innovation und Digitalisierung ganz oben auf der To-do-List von Familienunternehmen in Österreich stehen. Die meist gut laufende Kommunikation und etwas flachere Hierarchien in Familienunternehmen sind vorteilhafte Voraussetzungen für die Interim Manager. Von ihnen werden rasche Ergebnisse erwartet, die ohne eine gute Miteinbeziehung der Belegschaft kaum schaffbar sind. Die richtigen Social Skills vorausgesetzt, sind Interim Manager schnell eingearbeitet: Die Ludwig Heuse GmbH stellte 2015 fest, dass 78 % der Manager auf Zeit bereits nach 30 Tagen alle relevanten Probleme im Griff hatten.

 

Die jüngsten Herausforderungen, wie die globale Pandemie und diverse Wirtschaftskrisen, haben den Wert von Interim-Managern verdeutlicht. Viele verschiedene Branchen setzen derzeit verstärkt auf flexibles Management.

 

Der Interim Manager Markt in Österreich ist sehr intransparent. In Österreich tummelt sich eine Vielzahl von Selbstständigen Interim Managern – schätzungsweise rund 1.500. Sie kommen einerseits über Eigenmarketing bzw. über ihr Netzwerk zu Aufträgen. Daneben existieren rund 10 internationale Provider, die Interim Management in Form eines Pools aus Executives aus unterschiedlichen Bereichen (CEO, CFO, COO, CIO, CRO, CSO, CTO, HR, Produktions- und Werksleitungen etc.) anbieten. Schließlich gibt es noch sogenannte Sozietäten. Sie sind ein Zusammenschluss von Interim Managern, die gemeinsam am Markt auftreten.

 

Der österreichische Markt wird auf rd. 275 -300 Mio. Euro geschätzt. Das passt gut zu Schätzungen zum deutschen Interim Management – Markt. Dieser wird mit rd. 2,75 Mrd. EUR taxiert, das heißt wir haben hier eine Relation von ca. 1:10 zwischen Österreich und Deutschland.

Die Zeiten, in denen Interim Manager von der Belegschaft misstrauisch beäugt wurden und sich Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen formierte, sind vorbei.In aller Regel werden wir Manager auf Zeit freundlich vom Team aufgenommen und dürfen gleich in medias res gehen. Eine der großen Herausforderungen ist es, sehr rasch in das jeweilige Thema einzutauchen. Die Probleme eines Unternehmens müssen erkannt und Lösungen aufgezeigt, besprochen und in weiterer Folge umgesetzt werden. Neben dieser fachlichen Komponente ist es für den Interim Manager immer wichtig, strategisch über die aktuellen Projekte hinauszudenken. Die Notwendigkeit der stetigen Selbst-Vermarktung, die Frage nach dem „Und dann?“ ist selbst in aufwendigen Managementprojekten stets aktuell. Daher ist es wichtig, auch in der Periode der Projektumsetzung in die Vermarktung zu investieren, um nicht nach Projektende in eine Leere zu fallen.

 

Traditionell galten Interim Manager häufig als Krisenfeuerwehr. Heutzutage hat sich diese Sichtweise stark geändert. Sanierungsaufträge sind seit Jahren stark rückläufig. Ansteigend sind dafür Einsatzgebiete wie Wachstum, Innovation, Weiterentwicklung, Vertriebs- oder Personalentwicklungsthemen, oft mit Bezug zur Digitalisierung. Experten aus allen relevanten Fächern stehen auf Abruf kurzfristig bereit, um Chancen zu ergreifen und Potenziale zu nutzen. Nicht Sanierung, sondern Entwicklung steht also im Mittelpunkt, allem voran das unternehmerische Fixthema Change.

 

Dennoch ist ersichtlich, dass viele Publikationen zu Interim Managern immer noch inzwischen überholte Metaphern nutzen, von Feuerwehr, Bränden und Krisen sprechen, was auch das öffentliche Bild einer Dienstleistung prägt, die längst viel mehr kann.

 

Vielleicht ist es auch die Kombination aus strategischen Änderungen bei gleichzeitiger Verantwortung des operativen Geschäftes, die die Dienstleistung für manche schwer einschätzbar macht. Als Definition hat sich durchgesetzt: Beim Auftrag handelt es sich um eine zeitlich genau abgegrenzte Managementaufgabe, die einem besonderen Zweck dient und dafür mit bestimmten Befugnissen ausgestattet ist. Claudia Heinrich, die an der Universität Leipzig den Erfolgsfaktoren des Interim Management nachforscht, erörtert: „Interim Manager sollen vorgefundene Situationen im Unternehmen analysieren, adäquate Lösungskonzepte entwickeln und diese anschließend eigenständig implementieren.“

 

Auch in Österreich: Interim Manager treiben Wachstum über Change

 

Neuere Erhebungen zeigen, dass es nachfragenden Unternehmen vor allem um neutralen Input und frischen Wind von außen geht – oder aber die Interim Manager Kompetenzen einbringen, die in den Unternehmen nicht vorrätig sind und auch nicht unbedingt dauerhaft sein müssen. Laut einer Executives Online-Studie, einem der größeren Interim-Vermittler, gilt allein ein Drittel der Einsätze Veränderungssituationen, der größte Teil derselben fand dabei in Industrie und Fertigungsunternehmen statt. Diese Zahlen decken sich mit den oben genannten Erkenntnissen für Österreich.

Veränderungen machen oft kurzfristig entsprechende Kompetenzen nötig. Für das stabile Management des Alltagsgeschäftes braucht es völlig andere Fähigkeiten als zum Führen eines Changes, deshalb sind auch hochrangige und verdiente Manager in Festanstellung, die bei den regulären Führungsaufgaben top-notch sind, nicht immer auch perfekte Manager für Veränderungssituationen. Oft einfach, weil die Erfahrung fehlt oder wenn es um das Thema transformationale Führung statt Management geht. Dagegen verfügen viele Interim Manager über reichhaltige Zusatzausbildungen – sehr häufig aus dem Bereich des Change-Managements. Da sie solche Aufgaben oft schon vielfach übernommen haben, verfügen sie auch über weit mehr praktisches Know-how auf diesem Gebiet und haben die richtige Persönlichkeit für transformationale Führung entwickelt.

 

Anzunehmen ist, dass dieses Thema auch der Branche in Österreich weiteres Wachstum bescheren wird. Immerhin zeigt die genannte PwC-Studie, dass auch Innovation und Digitalisierung ganz oben auf der To-do-List von Familienunternehmen in Österreich stehen. Die meist gut laufende Kommunikation und etwas flachere Hierarchien in

 

Familienunternehmen sind vorteilhafte Voraussetzungen für die Interim Manager. Von ihnen werden rasche Ergebnisse erwartet, die ohne eine gute Miteinbeziehung der Belegschaft kaum schaffbar sind. Die richtigen Social Skills vorausgesetzt, sind Interim Manager schnell eingearbeitet.